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Samstag, 21. April 2012
Projektwoche der TZA 10

In der Werkstatt der Fachschule sind alle schwer beschäftigt. Es wird geschnitten, genäht, geklebt und gewickelt. Schließlich soll aus dem Sisaldraht mal eine Figur werden. In akribischer Feinarbeit stellen die Männer und Frauen, die hier eine Teilzeitausbildung zum Erzieher absolvieren, biblische Figuren aus unterschiedlichen Materialien her. Angeleitet werden sie dabei von Karin Türling, die das Projekt an der Schule leitet. „Die Figuren sollen den Kindern später Geschichten aus der Bibel nahe bringen. Aber nicht nur das: Auch Emotionen oder Erzählungen können so nachgestellt werden“, sagt Türling, die für die katholische Pfarrgemeinde in Haldensleben arbeitet.

Die Anregung dazu kam von den Schülern selbst, berichtet Lehrer Volker Kups. „Einer der Schüler hatte die Figuren entdeckt und angefragt, ob es möglich sei, dass wir das in den Unterrichtsplan mit aufnehmen. Und da wir die Anregungen der Schüler gern mit einbeziehen, haben wir uns Frau Türling als Verstärkung ins Boot geholt. „Diese Figuren haben viele Funktionen. Auch Kindern, die
Probleme haben, Gefühle auszudrücken, kann damit eine Brücke gebaut werden.“ Annemarie Nickel und Janin Knoll sind vertieft in die Arbeit. Sie haben Spaß an der Gestaltung. Und das sieht man.
„Wenn der Unterrichtalltag mal aufgebrochen wird, ist das immer eine schöne Abwechslung“, sagt Janin. Dass ihre Wünsche und Ideen an der Fachschule für soziale Berufe berücksichtigt werden, gefällt beiden besonders gut. „Dann ist man viel motivierter“, sagt Annemarie. Das geht natürlich nur, weil die Schule so eine überschaubare Größe hat: „Hier wird auf jeden Schüler eingegangen.“


Einmal die Woche kommen beide zum Unterricht nach Wolmirstedt. Und das, obwohl sie eigentlich aus der Altmark kommen. Dort arbeiten sie zwar schon in sozialen Einrichtungen, wollen sich aber durch den Abschluss zum staatlich anerkannten
Erzieher qualifizieren – berufsbegleitend sozusagen.
Auf den Körpern aus Draht stecken schon die Köpfe aus Styropor. Wenn das Haar aufgesetzt ist, werden die Gesichter aufgemalt. Danach bekommen sie noch ihre Kleider. „Am Wochenende soll der Einsatz der Figuren geprobt werden. Viele Kinder aus Wolmirstedter Gemeinden kommen dann in den Räumen der St. Josef Gemeinde zusammen und lassen sich von den Schülern mit ihren Figuren zeigen, was damit möglich ist. Danach sollen sie auch in anderen Einrichtungen zu pädagogischen Zwecken eingesetzt werden.