Als am vergangenen Montag das Theaterprojekt an der Fachschule eröffnet wurde, erklangen bekannte Melodien durch das Schulhaus. „Theater, Theater, der Vorhang geht auf…“ schallte es den Schülerinnen und Schülern der Erzieherausbildung entgegen. Und das Lehrer-Team Kathrin Müller-Bauschke sowie Steffen Bringezu spielten, Susanne Engel-Dust und Nancy Wernecke erklärten und berieten. Und der Theaterpädagoge Tillmann Staemmler führte alle Gruppen bewegungsreich durch ein WarmUp. Und bis zu den Aufführungen war es gedanklich und praktisch sehr weit.
Nach den heutigen Generalproben sieht die Theaterwelt schon ganz anders aus. Sparsam aber prägnant sind in den letzten Tagen Kulissen entstanden. Das Haus der sieben Zwerge ist im Wald gut zu finden, der Backofen bei Frau Holle kann Brote backen und im Baumstamm findet der Dummling die goldene Gans. Doch nicht nur das. Es sind zahlreiche Rollen vergeben worden. Von der Prinzessin über die Gold-/Pechmarie bis hin zum Spiegel sind alle Märchenfiguren besetzt worden. Manche Rolle musste dabei heute noch neu besetzt oder umgeschrieben werden. Wenn Teammitglieder erkranken, ist eben eine Lösung nötig – schnell, pragmatisch und doch professionell. So ist dieses Theaterprojekt nicht nur eine alljährliche Vertiefung zum Unterricht im Lernfeld 4, das u.a. die Märchen theoretisch und im Allgemeinen bespricht, sondern dieses Projekt ist eine ernsthafte Erprobung der Teamfähigkeiten. Kenne ich meine Rolle – den Text, die Bewegungen, die Lieder? Bin ich bereit, kurzfristig meine gewählte Rolle im Dienst der Gruppe zu verlassen und neue Aufgaben zu übernehmen? Finden wir gemeinsam Lösungen, um Rollen alternativ neu aufzuteilen. Gelingt es, Wünsche zu respektieren und im szenischen Spiel zu berücksichtigen ohne Notwendiges aus dem Blick zu verlieren?
Es ist wie immer ein hartes Stück Arbeit, bis die Aufführungen Gestalt annehmen. Heute jedenfalls haben die Schülerinnen und Schüler der SP 23-Klassen in den Generalproben zugeschaut und teilweise nicht mal geahnt, welche kurzfristigen Änderungen die einzelnen Theatergruppen zu meistern hatten. Das war also teilweise schon sehr gut. Anderes klappte bei den Generalproben gar nicht. Aber getreu dem Motto: Wenn die Generalprobe misslingt, klappt die Premiere. Und dafür drücken wir allen kräftig die Daumen. Für das morgige Spiel vor den Kindergarten- und Hortkindern wünschen wir den Märchen „Die goldene Gans“, „Frau Holle“ und „Schneewittchen“: Toi, toi, toi!
Der Projektleitung der Lehrerinnen sowie der Schülerprojektleitung sagen wir herzlichen Dank für die engagierte Arbeit.